§1 Die vegetarische Weltrettung
Was ich aus diesem Artikel mitnehme sind leider nur die subjektiven Diffamierungen eines Einzelnen („knallt durch“, „Attacken“, „verrückt“, „Hype“), der versucht zu erklären wie es ist sich mit Fleisch gesund, natürlich, billig und einfach zu ernähren. Das ist dann halt bloss der selbe Zug wie „Veggie-Day“, nur von der anderen Seite. Da fehlt aber leider komplett die Auseinandersetzung mit dem Thema Ernährung.
§2 Das Bundesumweltamt: Eine Behörde knallt durch
Der Minister vom BMEL will nicht vorschreiben was auf den Teller kommt – aber vorzuschreiben was in die Regale im Supermarkt kommt ist ok? Dass ich für das vermeintliche Luxusgut bezahle ist OK, auch wenn ich es nicht konsumiere? Für mich ist das inkonsequent. Als wenn die Subventionierung für irgendwen gerecht wäre – Bevorzugung weniger Berufsgruppen, deren Markt vegbröckelt. Es gibt auch keine „künstliche Preiserhöhung“ nur eine künstliche PreisSENKUNG für privilegierte Produzenten – die zusätzlich noch subventioniert werden – die ihre Gewinne aus einem rückläufigen Markt wegbrechen sehen. In Zeiten des total Überflusses. Und das soll jeder bezahlen? Klingt tatsächlich nach Atomstrom. Die Bauern haben den Trend einfach verpennt, genau wie McD, BurgerK und die Stromindustrie mit EE. Könnte ja auch jeder was anderes anbauen, das Land ist da, Frankreich machts vor, die bauen Soja an, genau wie Kanada – und die Industrie erzielt mega Margen, was bleibt da als Ausrede?
Gebt das Geld doch einfach direkt den Bedürftigen. In Fleischmarken oder so. Subventionierung, Steuererhöhung, Veggy-Day => Tonne.
§3 Die Missachtung der mittleren und unteren Einkommensschichten
Klar, Hack für zweifufzig aus der Theke ist total gesund! Wurst hält uns fit – Salami für 80 Cent pro Packung besteht doch gerade mal zu 50% aus Fett, Salz und Antibiotika! Von Abfallprodukten der Fleischindustrie wie Nudeln, Kartoffeln und Brot sollte man schon Abstand halten, wenn man nicht selbst als fette Sau enden will, so wie die Leute im Krieg, die damals nichts anderes hatten.
Da kann man ja auch qualitativ nicht gegenargumentieren: Ich mein, da ist ab und zu nichtmal unbedingt das Fleisch drin das draufsteht, aber… Pferd! Sportlich! Agil! Wer Pferd frisst wird pferdegesund. Und so ne Packung Speck aus Massentierhaltung für 90 cent pro 100g ist auch viel gehaltvoller als das gleichteure Kilo Bananen*, das fressen doch nur total artfremde Affen die genetisch nichts mit uns zu tun haben – denkt doch mal an den ganzen Zucker in dem scheiss Obst! Fleisch enthält ja auch viel mehr Vitamin B, A, C, O und N! Nicht zu vergessen die wichtigsten Spurenelemente: B, S, E und H, 5, N, 1. (Da ruft dann pötzlich keiner nach Verschwendung, wenn millionen Mastviecher weggeknallt werden, weil die Hygiene nicht stimmt)
Beim überfliegen des Inhaltsverzeichnises der Wikipedia zum Thema Milch bekomme ich direkt Appetit:
6.1 Allergien
6.2 Arzneimittelrückstände
6.3 Diabetes
6.4 Keimbelastung
6.5 Krebs
6.6 Parkinson-Krankheit
6.7 Unverträglichkeit
Und jetzt nochmal ernst: Es gibt mindestens einen Flüchtling, der sich von viel Reis ernährt, täglich, und auch schon immer hat, und das auch jetzt noch in D tut, weil der das so kennt, und das sogar als Grundnahrungsmittel verlangt. Genau wie die Moslems Brot und Oliven für ihre religiösen Feste haben wollen**. Vllt kann der gemeine Deutsche da ja noch was lernen.
§4 Die Überheblichkeit der Klimaretter
Soll man sich die Mineral-Tabletten (BE-ZWÖLF !1!11) dann nicht mehr direkt ins Maul schieben oder rektal einführen, sondern lieber erstmal vorher 12 Monate durch Schweinedarm filtern lassen? Oder wo kommt dieser ominöse Mineralienmangel her mit dem ALLE Veganer IMMER zu kämpfen haben und der nur durch Import teurer exotischer Früchte gedeckt werden kann? Kann ja von mir aus auch da herkommen, wenn einem lokale Ressourcen nicht reichen, aber mit teuer haben die Ergänzungsmittel wieder wenig zu tun.
§5 Die neue Angstkampagne: Fleisch ist tödlich
Fleisch muss billig sein, Fleisch ist gesund – aber es ist unvorstellbar davon 250g am Tag zu essen? Das entspricht ungefähr dem Volumen einer grossen Banane. Aus Mett. Brötchen mit Salami zum Frühstück, Stulle in der grossen Pause, in der Kantine gibts Gulasch oder Burger, abends dann Frikassee, oder am Wochenden der Sonntagsbraten (Wiki zu „rotes Fleisch“ ist ja eindeutig was dazugehört). Wo genau (in Gramm pro Sorte z.B.) ist da der Break-Even zwischen Grundversorgung, normal und zu viel?
§6 Zurück ins Feudalzeitalter
Auch schön dass hier mal die Amerikaner ausgebeutet werden: Deren Verfassung als Recht auf Jagd hinzustellen ist schon ziemlich absurd, wenn man sich das Second Amendment einfach mal durchliest, ist ja nur ein Satz – da geht es darum die Freiheit des Landes zu verteidigen. Weiss nicht ob die Gründerväter damit ihr Schnitzel gemeint haben. Aber interpretieren kann man ja viel, vorallem wenn das Ausgangsmaterial möglichst kurz ist. (Jagen unterliegt z.B. dem NJagdG und hat mit dem WaffG erstmal nichts zu tun – Jagen kann man übrigens auch mit Hand und Messer, oder gar Angel, auch in Deutschland, mit Schein – aber wild ausländische Gesetze durcheinanderzuwirbeln klingt ja erstmal pompös). Feudalzeit ist ja relativ neu, wo finde ich die Beispiele der anderen, meinetwegen nur 19, Jahrhunderte in dem man nur echt als Fleischbürger existieren konnte? Vielleicht waren die auch einfach nichts so schlau. Hat sich aber durch industrialisierung und globalisierung im Grunde seitdem auch nichts verändert… Aber ist ja auch super simpel sich wahllos eine Mischung aus Fakten und unterschiedlicher Zeitalter zusammenzumurmeln bis die eigene Theorie stimmt.
„hochwertige Rindfleisch [wird] den oberen Einkommensschichten vorbehalten“ ja wem denn auch sonst!? Argentinisches gestriegeltes Bio Ripeye gibts halt nicht für zweifufzig beim Aldi. 19% MwSt hin oder her. Hochwertig und billig schliessen sich i.d.R. aus. Also bleibt für einkommensschwache Familien eh nur das Billigste vom Billigen – und davon halt weniger. Oder garnichts. Aber dafür kann man sich sogar selbst entscheiden, das braucht in der Tat kein Diktat. Ist ja auch einfacher ein Stück Schinken auf den Tisch zu stellen als Leuten beizubringen sich gesund zu ernähren.
* aktuelle Preise von der Discounter Website
** aus persönlicher Erfahrung